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Reiseleben: »einfach« unterwegs

Als klar wurde, dass wir ein Sabbatjahr in Anspruch nehmen können, mussten wir ganz praktisch entscheiden, wie wir die freie Zeit verbringen wollen. Zu Hause bleiben war nie eine Option. Eine monatelange Weltreise mit Flügen und Hotelaufenthalten klingt verlockend, übersteigt jedoch unsere finanziellen Möglichkeiten. Nachdem wir beide sehr gerne reisen und viele Gegenden Europas noch nie besucht haben, fiel die Wahl auf den Kauf eines VW-Busses, obwohl wir eigentlich keine geborenen Camper sind. Das Gefährt haben wir dann Zug um Zug unseren Bedürfnissen noch ein wenig angepasst haben. Mehr dazu steht unter der Rubrik »Equipment«.

Damit lässt es sich sehr flexibel reisen und wir sind terminlich kaum gebunden. Unser Lager ist schnell auf- bzw. wieder abgebaut. Auch ein Stadtbesuch ist wegen der geringeren Abmessungen leichter möglich, als mit einem Wohnmobil. Es ist halt noch ein PKW und man findet relativ problemlos einen Parkplatz.

Dass eine weltweite Pandemie das Reisen über einen langen Zeitraum sehr stark einschränkt und sogar teilweise unmöglich macht, konnten wir damals natürlich auch nicht ahnen. So sind wir jetzt natürlich sehr froh und dankbar, dass sich das alles trotzdem gut realisieren lässt.

Seit einem Monat im Freien...

Seit etwas mehr als einem Monat sind wir jetzt mit unserem VW-Bus unterwegs. Diese Zeit haben wir, abgesehen vom Besuch einiger Bau- und Supermärkte sowie einiger Restaurants, komplett im Freien verbracht. Wenn wir nicht gerade etwas besichtigen oder auf der Straße unterwegs sind, spielt sich unser Leben rund um das Campingmobil ab. Bei aller Flexibilität gehören bestimmte wiederkehrenden Tätigkeiten zur alltäglichen Routine wie zu Hause auch: Einkaufen, Kochen, Abspülen, Putzen, Waschen. Darauf haben wir uns eingestellt und es gehört bei unserer Art des Reisens einfach dazu. Der VW-Bus ist sehr praktisch, jedoch kein Luxusmobil mit allen Annehmlichkeiten.

TV/Fernsehen ist ein seltener Luxus, den wir aber kaum vermissen. Für alle Fälle bzw. schlechtes Wetter habe ich mir zwei Staffeln vom »Tatortreiniger« auf den Laptop geladen. Bisher haben wir nur drei von insgesamt zehn Folgen a´45 Minuten angesehen. Bei schönem Wetter sitzen wir viel lieber draußen und spielen eine Runde »Kniffel«.

Nachdem unser Wasservorrat begrenzt ist und wir weder Toilette noch Dusche an Bord haben, stehen wir meist auf Campingplätzen und nutzen die dortigen Anlagen.

Das Wetter spielt natürlich eine wesentliche Rolle. Wenn es trocken und sonnig ist, dann ist alles recht easy. Die Wäsche trocknet problemlos und auch das Kochen im Freien funktioniert super. Wenn es allerdings regnet oder stürmt, dann wird alles komplizierter. Das mussten wir auch bereits ein paarmal erfahren.

Dankbarkeit für die kleinen Freuden...

Je länger wir unterwegs sind, desto mehr freuen wir uns über die kleinen Annehmlichkeiten des Alltags, die zu Hause selbstverständlich sind: saubere sanitäre Anlagen, warmes Wasser zum Abspülen, eine volle Kühlbox, eiskaltes Bier, frisches Obst, duftende Wäsche, eine Lagerfeuerstelle, eine Grillmöglichkeit oder eine Flasche selbstgebrannter »Raki« in der Plastikflasche vom Campingplatzbetreiber…

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Kommentare: 1
  • #1

    Hartl Barbara (Montag, 20 September 2021 09:55)

    Liebe Claudia, lieber Martin,
    Ich bin von Anfang an mit dabei und bin fasziniert von euren Beiträgen. Am liebsten würde ich den Corona Wahnsinn in der Schule hinter mir lassen und auch ein Sabbatjahr nehmen. �
    Ich wünsche euch weiterhin gute Reise, bleibt gesund.
    Freue mich auf weitere Beiträge.
    Alles Gute Barbara