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Über Bukowina nach Siebenbürgen

 

Nach vielen kurvenreichen Kilometern erreichen wir »Viseu de Sus«. Manchmal haben wir den Eindruck ganz Rumänien ist eine einzige lange Reihensiedlung – max. 40-50km/h – schneller geht es selten. Zwischen den bereits erwähnten Luxuskarossen treffen wir auch immer wieder auf Pferdefuhrwerke.

 

Der nächste Stellplatz ist sehr familiär und der freundliche Besitzer spricht gut Englisch. Wir freuen uns, ein ruhiges Plätzchen gefunden zu haben, doch die Freude währt nicht lange. Der junge Hund des Hausherrn hat es auf Schuhbänder abgesehen. Als wir die Anlage durch das Tor betreten stürmt das Tier kläffend auf mich (Martin) zu und verbeißt sich in meinem Turnschuh. Nur mit großer Mühe werde ich ihn wieder los.

 

 

Dank unserer Camping-App finden wir am nächsten Tag einen sehr ruhigen und gepflegten Campingplatz in der Region Bukowina. Hier bleiben wir zwei Nächte und machen einen Ausflug zu zwei sehenswerten, orthodoxen Moldau-Klöstern (Moldovita und Sucevita) aus dem 16. Jahrhundert. Die bunten Fresken an den Außen- und Innenwänden, die Illustrationen biblischer und historischer Szenen und vor allem die Christusdarstellungen sind sehr beeindruckend und Ausdruck einer langen Geschichte. Dem Reiseführer entnehmen wir, dass orthodoxe Christen ein emotional-sinnliches Verhältnis zu ihrem Gott haben und körperlichen Kontakt zu allem suchen, was heilig ist - und genau dieses Verhalten können wir an den Klöstern auch beobachten. Ikonen und sakrale Gegenstände werden von vielen mit Händen oder dem Mund berührt.

 

 

150km weiter im Norden schlagen wir unser Lager auf einem abgezäunten Event-Areal auf - »Ynu Maf«. Ausrangierte Militärfahrzeuge, Tarnnetze, verkleidete Schaufensterpuppen und ein weiterer bunter Stilmix an Dekoration geben der Location eine kultige Note. Auf einer großen, sehr unebenen Wiese stellen wir unser Fahrzeug auf. Die Hofhunde sind sehr freundlich und begleiten uns auf einer Wanderung durch die angrenzenden Felder.

 

 

Es ist Regen angekündigt und deshalb rollen wir unsere Markise aus und stellen sie schräg, damit das Wasser gut abfließen kann – ein fataler Fehler – wie sich herausstellt. Mitten in Nacht hören wir einen lauten Knall und schrecken entgeistert hoch. Es hatte sich so viel Wasser gesammelt, dass die Verankerung der Markise bricht. Wir können den Schaden in der Dunkelheit zunächst nicht einschätzen und nach einigen unruhigen Stunden Schlaf und der genauen Begutachtung des Schadens beschließen wir, in eine Auto-Werkstatt zu fahren. Wir werden schnell fündig und der Schaden wird umgehend behoben.  Die Verankerung wird neu genietet und eingestellt - mit zehn Euro sind sie dabei – Hurra!

 

 

Die Reise führt uns weiter durch die berühmte »Bicaz-Klamm«, eine 10km lange, extrem enge Passstraße, auch Höllenschlund genannt. Unmittelbar am kaum vorhandenen Straßenrand tummeln sich sehr viele »Wander-Touristen«, die die Klamm abschreiten, mit ihren Handys dokumentieren und an den Kunsthandwerkläden einkaufen – ein bizarres Bild.

 

 

 

Mit einem kleinen Umweg von der geplanten Route finden wir einen wunderbar ruhigen und sauberen Campingplatz. Das Besitzer-Ehepaar ist sehr freundlich und wir erfahren viel über die Region. Die Gelegenheit, mit dem »HANOMAG-Geländewagen« eine Tour durch die Region zu unternehmen, lassen wir uns nicht entgehen.

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Kommentare: 1
  • #1

    Kletzlfranz (Samstag, 04 September 2021 09:49)

    Habt weiterhin viele schöne Momente. Wir freuen uns „Dabeisein“ zu dürfen.